Die Einrichtung einer zentralen Abstrichstelle in Hagen durch die Verwaltung ist zu begrüßen. Zur Eindämmung des grassierenden Corona-Virus muss möglichst schnell und sicher festgestellt werden, ob bei begründeten Verdachtsfällen eine Infektion vorliegt oder nicht. Hierzu ist es mehr als hilfreich, wenn an einer Stelle im Stadtgebiet diese Testungen vorgenommen werden könne. Wenn dazu noch kommt, dass die Testungen aus dem Auto heraus durchgeführt werden können und somit ein direkter Kontakt und damit eine Ansteckungsgefahr vermieden werden kann, ist die Maßnahme des Krisenstabes der Stadt hoch anzurechnen.
Im Verlauf der letzten Tage sind allerdings Probleme aufgetreten, zu welchen die Verwaltung, vertreten durch OB Erik Schulz, Stellung beziehen sollten. Vielmehr gilt es diese schnellstmöglich zu beheben und so die Gefährdung und Beunruhigung der Altenhagener*innen abzustellen. Die vorhandene und verständliche Beunruhigung ist zurückzuführen auf die Wahl des Standortes, die durch die Stadt getroffen wurde.
Beim Friedensplatz in Altenhagen handelt es sich nicht um einen geschützten Bereich mit ausreichend Platz, Zuwegungen und Sichtschutzmöglichkeiten, um den Anforderungen an ein Testzentrum gerecht zu werden. „Als Juso-Vorsitzender und Altenhagener bin ich verwundert über die Entscheidung des Krisenstabs, die Abstriche auf dem Friedensplatz zu nehmen.“ sagt Fleming Borchert. Diese Verwunderungen gehen aus Berichten und Beobachtungen aus dem direkten Umfeld des Friedensplatzes in den letzten Tagen zurück. Demnach ist die ohnehin schwierige Verkehrssituation am Friedensplatz durch die neue Teststelle erneut angespannter geworden. Weiterhin kommt es immer wieder dazu, dass Personen ihre Fahrzeuge verlassen und sich mit anderen wartenden unterhalten, oder Kinder auf den vorhandenen Spielgeräten spielen.
Ein weiteres Problem stellt die fehlende Privatsphäre bei der Abstrichnahme dar. Bei den Straßen rund um den Friedensplatz handelt es sich um dicht bebautes Gebiet. Dadurch besteht ein permanentes Gefühl der Beobachtungen bei den wartenden Personen, die sich um ihre eigene Gesundheit sorgen. Neben dieser Sorge liegt die Angst vor meiner möglichen Stigmatisierung nahe.
Aus diesen Gründen sprechen sich die Jusos Hagen für eine Verlegung der Abstrichnahmestelle aus und schließen sich damit den Forderungen des Stadtteilforums Altenhagen vom 08.04.2020 an. Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, zu begründen, wieso der besser geeignete Otto-Ackermann-Platz am Höing nicht zur Abstrichnahme genutzt wird. Neben der besseren Zuwegung über die ausgebaute Straße „Am Sportpark“ bietet die Fläche reichlich Platz zur Schaffung einer gewissen Privatsphäre. Ebenfalls sollten sowohl ein Wasser- als auch ein Stromanschluss vorhanden sein, die von der Stadt genutzt werden könnten. Beispiele für die Hilfen bei Aufbau und Durchführung durch Organisationen wie das Technische Hilfswerk gibt es in der direkten Umgebung der Volmestadt ausreichend.
Bei der Verlegung der Teststelle gilt es keine Zeit zu verlieren, um den Druck auf den Wohnbereich am Friedensplatz schnellstmöglich zu verringern.
Abschließend ist es ein Anliegen der Hagener Jusos, sich für die harte Arbeit der städtischen Bediensteten in der Krisensituation zu bedanken. Die Stunden, die alle von ihnen in dieser Zeit leisten sind kaum gegen etwas aufzuwiegen. Durch die engagierte Belegschaft der Stadt in Telefonzentren, Abstrichnahmen und vielen weiteren Einsatzgebieten innerhalb der Verwaltung, funktioniert unsere Stadt!
Hier gelangt ihr zu einem Bericht von Radio Hagen zu unserer Forderung!